Transgender-News

 

 

    Neueste Nachrichten aus der Welt der Transgender, Queergender, Androgynen sowie allen queers die sich nicht in eine gängige Schablone pressen lassen wollen

 

Auch im Jahre 2019 fand eien Transpride statt, zum zweiten Male versammleten sich viele Transpersonen, nicht-binäre und deren Freunde und Angehörige in der Zeit vom 13.-15 September in Köln mit workshops eienr Party und einer Demo am Sonntag dem 15. September

 

 

Am 22./23. 2018 September fand in Köln die Trans-Pride statt mit vielen workshopsund einer Party am Samstag

sowie einer Demo mit Redebeiträgen am Sonntag

 

Der Start für die Demo ist für 12 Uhr angesetzt. Mir geht es nicht gut an diesem Sonntagmorgen, schlecht geschlafen, vor allem viel zu kurz. Ich habe die Party im AZ zwar schon gegen 1.30 Zhr verlassen, aber trotzdem bin ich übermüdet. Hinzu kommt das miese Wetter. Nach Wochen anhaltender Trockenheit und ausgiebiger Sonne, giest es ausgerechnet heute wie aus Eimern. Dazu ist es ekelig kalt. ich habe doch meinen Auftritt auf der Demo. So lange habe ich daran gearbeitet, mich vorbereitet und nun dass. Es ist zum heulen.

Warum passieren immer wieder solche Dinge? Der Tag ist so entscheident für die neue, junge Non-Binary -Bewegung. Bei dem Wetter macht sich doch kein Mensch auf den Weg um bei einer Demo mitzulaufen.

Als ich auf dem Alter Markt eintreffe hat sich auch nur eine kleine Schar versammelt. Meine Stimmung rutscht in den Keller. Ich kauere mich unter den Regenschirm und versuche auszuharren.

Langsam, ganz langsam füllt sich der Platz. Vor allem junge Leute. Im Schnitt 25-30 Jahre jünger als ich. Die verkraften das besser. Mir geht das Schießwetter einfach nur noch auf die Nerven. 

Da erscheint meine Chaffeurin mit dem Bulli. Das klappt schon mal. Die Fahrgelegenheit wurden von den anderen für mich organisiert. Laufen könnte ich die ganze Strecke kaum. Ich steige ein und freue mich über Wärme und Trockenheit ,die mich in Empfang nehmen.

Mit einiger Verspätung setzt sich die Demo in Bewegung. Das Ziel ist der Hans-Böckler-Platz.

Bei mir macht sich schon bald ein schlechtes Gewissen bemerkbar. Ich habe es warm und trocken und die anderen müssen im Regen laufen. Ich möchte dabei sein. Ich gehöre in deren Reihen. Seite an Seite. Aber die Vernunft mahnt, mir nicht zu viel zu zumuten. Meine angeschlagene Gesundheit duldet keine all zu große Anstrengung.

So darf ich das sichere Geleit bis zum Rudolfplatz genießen. Dort, unterhalb des Hahnentor, wird es eine Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen geben.

Wir treffen dort etwa viertel nach eins ein. Alles muss sich positionieren. Vor allem der LKW mit dem Poduim, von dem aus die Reden gehalten werden sollen.

Ich bin unsicher, nach wie vor fühle ich mich nicht sonderlich. 

Es folgen zwei Reden vor mir. Sachlich und fachlich gestaltet. Ein Überblickt über den Kampf und das was schon erreicht wurde.

Leider habe ich deren Wortlaut noch nicht zur Verfügung um sie hier rein zustellen.

Dann klettere ich auf die Plattform. Gar nicht so einfach mit dem Gehstock. Doch ich schlage mich gut. Inanna gibt mir die nötige Kraft dazu.

 

 Meine Rede auf der Demo während des Trans-Pride Cologne am 23. 9. 2018 auf dem Rudolfplatz in Köln

 

Herr Seehofer, können sie uns hören? Nein? Das glaube ich gern. Sie haben sich die Ohren verstopft, damit unsere Botschaft nicht zu ihnen dringt.

Doch es wird ihnen nichts nützen. Wir werden uns auch weiterhin Gehör verschaffen, solange bis sie sich ernsthaft mit unseren Anliegen auseinandersetzen.

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Thema „Drittes Geschlecht“ ist völlig unzureichend.  Uns ist vollkommen bewusst was sie damit bezwecken. Sie wollen unsere Bewegung spalten. Doch das wird ihnen nicht gelingen.

Transidente, Transgender, Nicht-Binäre, Intersexuelle und alle weiteren genderqueers stehen fest zu einander uns lassen sich nicht auseinanderdividieren.

Deutschland ist, was das Thema genderqueere, nicht-binäre Lebensweisen betrifft, ein Entwicklungsland und hinkt im internationalen Vergleich vielen Ländern der Welt hinterher.

Auch im europäischen Maßstab ist ein wie auch immer gearteter „Dritter Geschlechtseintrag“ längst zur Normalität geworden.

Das diskriminierende Transsexuellengesetz von 1980 muss endlich gestrichen und durch völlig neue gesetzliche Regelungen ersetzt werden.

Wir haben genug von euren Diskriminierungen und Ausgrenzungen, von eurer Kriminalisierung und Pathologisierung.

Glauben sie nicht dass wir um etwas bitten. Das haben wir nicht nötig Wir sind keine Bettler. Das waren wir lange genug. Heute stellen wir Forderungen. Wir fordern das ein, was unser gutes Recht ist. Das Recht auf eine eigene Identität. Dieses Recht wird uns bis heute vorenthalten. Damit sind wir für die Gesellschaft Luft, wir werden zu Nichtexistenzen degradiert, zu komischen Figuren über die Mensch in der Öffentlichkeit die Nase rümpft.

Das lassen wir uns nicht mehr gefallen. Ihr habt uns genug getreten. Es ist Zeit die Stimme zu erheben und in aller Deutlichkeit zu sagen was schon lange hätte gesagt werden müssen.

Wir sind keinen Aussätzigen, sondern Teil dieser Gesellschaft.

Wir stellen die Zwei-Geschlechter-Ideologie in Frage und das damit verbundene patriarchale Herrschaftssystem. Davor haben sie Angst und deshalb versuchen sie uns auch weiterhin auszugrenzen.

Doch sie können uns nicht aufhalten Herr Seehofer, niemand kann uns aufhalten. Das dritte Geschlecht wird kommen und es wird die Welt mehr verändern als all jene Macho-Ideologien, die in den vergangenen Jahrhunderten weltweit nur für Hass und Zwietracht gesorgt haben. 

Die Non-Binary- Bewegung wird die Welt bunter, heiterer und kreativer gestalten, außerdem friedlicher und gerechter.

Davon werden am Ende alle Menschen profitieren.

 

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und  einen ganz besonderen Appell an alle Eltern richten, deren Kinder, transident, intersexuell oder nicht-binär sind. Lasst eure Kinder nicht im Stich. Sie brauchen eure Liebe und Solidarität. Alle Kinder brauchen dass, aber queere und vor allem transidente benötigen sie im besonderen Maße.

Bringt sie auf keinen Fall zu den Psychiatern und Therapeuten. Die richten nur Schaden in ihren Seelen an.

Die Kinder brauchen euch. Stärkt ihnen den Rücken, anstatt ihnen das Rückgrad zu brechen und denkt daran, sie bleiben immer eure Kinder, ganz gleich was auch immer geschieht.

Die Welt geht nicht unter, nur weil sich der Junge plötzlich in ein langes Kleid hüllt, sich die Haare wachsen lässt und sich schminkt.

Die Welt geht nicht unter, nur weil das Mädchen plötzlich Springerstiefel und Latzhosen trägt und sich die Haar kurz schneidet. Oder wenn eure Kinder zwischen den Geschlechter hin und her wechseln, sich ausprobieren, Elemente mischen und sich gar nicht festlegen wollen.

Die Welt geht an ganz anderen Dingen zu Grunde. An Lieblosigkeit und Ausgrenzung. An Gefühlskälte und Isolation, an Lügen, Verleumdungen und Intrigen.

Steht zu euren Kindern, erspart ihnen jene Erfahrung, die ich machen musste und viele anderer meiner Generation. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als von der eigenen Familie abgelehnt und in Frage gestellt zu werden.

 

Zum Schluss noch einige Bemerkungen zu all jenen die hier herumlaufen und Stimmung gegen uns machen. Die so genannte Anti-Gender-Bewegung, Identitäre, Lebensschützer, Verteidiger des christlichen Abendlandes, oder wie auch immer sie sich nennen mögen.

Sie vertreten ein  offen reaktionäres Frauen-Familien-und Geschlechterbild.

Leute, die nur dann eine eigene Identität gewinnen, wenn sie diese anderen absprechen.

Menschen die zum Beispiel die Religion missbrauchen um ihre eigene Unzulänglichkeit zu übertünchen.

Auch jede Menge Rechtspopulisten und Rechtsextreme finden dort ein Betätigungsfeld.

 

Sie streben einen geistigen roll back direkt ins 19. Jahrhundert an, wollen die Gesellschaft von all dem säubern das ihren reaktionärem Weltbild entgegensteht. Wir sind in den Augen dieser Leute nur Unrat, den es zu beseitigen gilt. Ab in die Psychiatrie, dort möchten sie uns am liebsten sehen.

Unsere Botschaft an diese selbst ernannten Moralapostel ist eindeutig: Haut ab! Verschwindet! Macht euch zurück ins 19 Jahrhundert, wo  ihr allesamt hingehört. Ihr habt die Welt mit euren menschenverachtenden Ideologien lange genug vergiftet.

Wir grenzen euch nicht aus. Das habt ihr längst schon selbst getan.

 

Madeleine  

 

Trans-aktiv: Bundesweite Transgender Dachorganisation geplant!

In der Zeit vom 8.-10 November 2013 trafen sich Aktivisten und Aktivistinnen aus zahlreichen Transgender-Initiativen aus dem Bundesgebiet in der Akademie Waldschlösschen in Reinhausen bei Göttingen.

Mittelfristiges Ziel ist die Schaffung einer Dachorganisation für alle Menschen die sich nicht eindeutig einem der beiden Geschlechter zuordnen wollen oder können. Dabei spielt es keine Rolle wie der/die einzelne sich definiert. Ob eine geschlechtsangleichende Operation angestrebt wird oder nicht ist nicht entscheidend. Willkommen sind alle, die sich auf sachlicher Grundlage einbringen wollen. Auch Lebenspartner/innen von Transleuten sind willkommen.

Bisher wurden Arbeitsgruppen gebildet, die verschiedene Themenbereiche bearbeiten. Des weiteren wird eine Webseite erstellt um einen raschen Informationsaustausch zu gewährleisten.

infos unter: http:// www.trans-aktiv.vernetzungsstelle.com

 

Erlebnisbericht von der trans-aktiv Tagung vom 22-14.8.2014 im Waldschlösschen bei Göttingen

Lange habe ich überlegt, hin und her gewogen ob ich in meiner derzeitigen Verfassung fahren soll oder nicht. Immerhin hatte ich mich schon frühzeitig zur Tagung angemeldet. Ich beschließe es zu tun, nehme das Risiko auf mich.

Ohne Begleitperson eine Reise anzutreten ist sehr riskant für mich.

Zum ersten Mal benutze ich einen Fernbus. Von Köln fährt der direkt nach Göttingen. Es geht durch ohne umsteigen. Zügig geht es voran, der Bus ist so pünktlich das ich den Anschlussbus sofort erreiche der mich bis zum Waldschlösschen bringt. Soweit ist es schon mal gut gegangen. Einchecken, Zimmer beziehen, ich benutze ein Einzelzimmer, mit anderen zusammen wäre derzeit sehr problematisch. Erst mal ausruhen. Obwohl ich nicht selber am Steuer saß, hat mich die Fahr sehr ermüdet.

Gegen 17 Uhr betrete ich den großen Speisesaal. Mein Blick fällt auf die hintere Ecke, dort wo der große Spiegel hängt. Erinnerungen werden wach an die Zeit vor 8 Jahren. In jener Ecke wurde Madeleine geboren, auf dem BiNe-Herbsttreffen 2006. Ich erinnere mich an den Augenblick als ich dort stand, mit dem Mikrofon in der Hand und den zitterigen Knien. Zum ersten Male im weiblichen Outfit, als ich verkündete dass es fortan keinen Maik mehr gibt sondern nur noch Madeleine. Erst tags zuvor hatte ich mich endgültig auf diesen neuen Vornamen festgelegt, neben anderen Alternativen. Ich fand einfach dass er am besten zu mir passt.

Viel Zeit ist seit jenem Tag vergangen und ich frage mich, würde ich es, könnte ich die Zeit zurückdrehen noch einmal tun? Viele Hoffnungen verband ich damals mit diesem Schritt, nicht eine ist in Erfüllung gegangen. Stattdessen nur Verdruss. Ein Zurück gibt es nicht mehr, aber auch kein vorwärts, ich hänge fest, zwischen den Geschlechtern, endgültig. Eine Nichtexistenz also, denn ein Drittes Geschlecht gibt es in diesem unserem Lande nicht.

An einem der Tische haben sich ein paar Transfrauen niedergelassen, die ich schon vom letzten Treffen im November kenne und schlürfen genüsslich an ihren Kaffeetassen. Ich geselle mich hinzu und wir kommen ins Gespräch.

Nach einer Weile gehe ich noch mal raus, noch Zeit bis zum Abendessen, das Wetter ist ganz gut, ich geh ein Stück den Waldweg hinauf um frische zu Luft tanken. Die Stille genießen. Diese Stille in der Natur die mir so sehr fehlt in der Großstadt.

Während des Abendessens treffen dann immer weitere Teilnehmer ein.

Beim anschließenden Eröffnungsplenum sind wir bis auf ein paar Ausnahmen vollzählig.

Insgesamt nehmen an dem Treffen 50 Leute teil. 27 Transfrauen, 18 Transmänner und 6 x-Personen. Als X-Person bezeichnen wir jemanden der/die sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlt.

Zunächst geht es um organisatorisches, den Ablauf der Tagung usw. Dann werden aber auch schon die Punkte gesammelt die den Anwesenden am wichtigsten erscheinen. Natürlich steht der Wunsch nach der Gründung eines bundesweiten Dachverbandes für Transgender und Intersexuelle im Vordergrund. Schnell sind sich da die meisten darüber einig.

Die Zeit drängt, dieses Mal muss es uns gelingen, die wichtigsten Voraussetzungen dafür in die Wege zu leiten, um dann bei einem dritten Treffen dieser Art,  im nächsten Jahr die Gründung zu vollziehen. Es gibt in Deutschland eine Fülle von lokalen und regionalen Initiativen und Vereinen. Gerade in der letzten Zeit wurden viele neue ins Leben gerufen, da  sich immer mehr outen. Aber es gibt noch immer kein bundesweites Netzwerk und das ist ein sehr großes Manko. Gerade jetzt, da es im Bundesfamilienministerium wieder Pläne gibt neue gesetzliche Bestimmungen zum Thema Trans und Inter zu beschließen und zwar ohne mit den Betroffenen überhaupt zu reden. Wieder einmal sollen Experten, bzw solche die sich dafür halten über die Köpfe der Betroffenen entscheiden. Deren Vorstellungen und Wünsche werden dabei nicht berücksichtigt. Ein ungeheuerer Skandal. Kommt es zu Protesten, bekommen wir zu hören. Ja, mit wem sollen wir den reden? Gründet einen Dachverband, autorisiert für alle zu sprechen, dann werden wir sehen.

Also die Zeit drängt, weitere Verzögerungen können wir uns nicht leisten, somit dürfen wir uns auch nicht mit Nebensächlichkeiten verzetteln. Um das von Anfang an einzudämmen werden strenge Richtlinien für die Durchführung der Tagung beschlossen die da  heißen strenges Einhalten der Rednerliste, Begrenzung der Redezeit, möglichst Monologe und Vorträge eindämmen. Wiederholungen vermeiden, keiner bricht sich einen Zacken aus der Krone, wenn er oder sie dem Vorredner zustimmt und den Redebeitrag zurückzieht.

Und in der Tat geht es, bis auf wenige Ausnahmen außerordentlich diszipliniert zu.

Viel passiert am ersten Tag dann nicht mehr. Wir sitzen aber noch lange bei Wein oder Bier beisammen.

 

Der folgende Samstag ist gut gefüllt mit Arbeit, dass bekommt mir außerordentlich gut. Wir sind von früh bis spät damit beschäftigt, die zukünftige Struktur des neu zu gründenden Vereins zu schmieden. Zunächst im Plenum dann in Kleingruppen mit je verschiedenen Schwerpunkten, dann später wieder im Plenum. So geht das rund um die Uhr und es hat sich tatsächlich gelohnt, wir können alle die ersten Ergebnisse vorlegen. Ich kann sagen, wir befinden uns auf einem guten Weg. Ich schließe mich jener Gruppe an, deren Schwerpunkt die Gründung des Vereines ist. Alles muss berücksichtigt werden. Welche Satzung muss erarbeitet werden, welche Rechtsform soll der Verein bekommen, wo soll sich sein Sitz befinden etc., bis zu der Tatsache das er noch immer keinen Namen hat, der muss erst gefunden werden, auch ein entsprechendes Logo. All das soll in den nächsten Monaten erarbeitet werden.

Aus diesem Grund ist es erforderlich, das sich die Kleingruppen so formieren das sie bis zu einem Folgetreffen im nächsten Jahr selbständig weiterarbeiten. Dafür benötigt man Verantwortliche.  Doch wer stellt sich zur Verfügung, wer hat die entsprechende Zeit, kann es sich erlauben öffentlich zu agieren?

Diese Fragen können am Samstag noch nicht beantwortet werden.

Nach dem Abendessen gibt es einen Markt der Möglichkeiten. Die anwesenden Initiativen und Vereine präsentieren sich mit Schriftmaterial und allem Möglichen. Es ist interessant in Erfahrung zu bringen was es alles schon gibt, in den größeren Städten natürlich vor allem. Auf dem Lande sieht es hingegen außerordentlich mau aus. Wehe dir Trans du hast das Pech in der Provinz zu leben.

Auch ein kurzer Film wird gezeigt. Verschiedene Transpersonen erzählen aus ihrem Leben und den Fallstricken mit denen sie zu kämpfen haben.

Schließlich gibt es den traditionellen Saunagang. Es machen zwar nicht alle mit, aber es wird ganz schön eng in der kleinen Sauna im Keller des Waldschlösschen. Mit Transleuten in eine Sauna zu gehen ist immer ein Erlebnis, nirgends bekommt man solch ungewöhnliche Körper präsentiert.

Ich suche das Gespräch mit Annette Güldering Deutschlands einzige transgender Psychiaterin ist hier auch ganz aktiv dabei. Mit einem Psychiater in einer solchen Atmosphäre zu reden ist ja keineswegs üblich, zunächst in der Sauna, später bei einer Flasche Wein. Ich erzähle von meiner derzeitigen Situation und möchte natürlich wissen ob es tatsächlich so hoffnungslos ist.

Zunächst erst mal sagt sie, dass sie den davor Hut zieht, das ich in meinem Alter noch so einen örtlichen Wechsel von der tiefsten Provinz in die Großstadt gemeistert habe. Das gelingt nur ganz wenigen. Bei mir kommt schon einiges zusammen das den psychischen Zusammenbruch herbeiführte. Neben dem schwierigen Alter und dem Transgenderleben all die kleinen aber wichtigen Umstellungen, von einem Extrem in ein anderes. All das habe ich wohl nicht verinnerlicht. Exil bleibt Exil, auch wenn ich es mir aussuchen konnte. Abgetrennt all die gewachsenen Bindungen, ein alter Baum lässt sich bekanntlich nicht gut verpflanzen. Dazu das offene Haus in der WG in der ich lebe in der es so gut wie keine Intimsphäre gibt und ich ständig mit neuen Leuten am Tisch sitze. Das hat positive aber auch negative Seiten die es zu bewältigen gibt. Die Langzeitarbeitslosigkeit und das fehlen jedweder beruflicher Perspektive. Ich lebe mit jungen Leuten unter einem Dach, die meine Kinder sein könnten, Studenten, die lernen , die das Leben vor sich haben mit all seinen reichhaltigen Angeboten. Daneben komme ich mir wie ein abgetakeltes Wrack vor. Zudem die Sorgen wie es in der alten Heimat weitergeht, mit der alten Mutter die ich zurücklies und dem zunehmend dementen Vater.

Die Sorge um die Freundin die so lange im Krankenhaus war. .All das verdichtet sich zu einem fast undurchdringlichen Netz. Therapien gibt es dafür nicht, schon gar keine Medikamente, die würden alles nur noch verschlimmern.

Endlich, endlich nach über dreißig Jahren psychiatrischer und psychologischer Fehldiagnosen, ein Mensch der erkennt wo es bei mir hapert. Das tut schon einmal sehr gut. Ich kann da gut und gerne 95prozentige Zustimmung bekunden.

Was ich tun kann? Schwer zu sagen, meint sie. Sehr wenig, da ich vollständig davon abhängig bin, wie sich mir die Umwelt präsentiert. Ist sie für mich gut, fühle ich mich dementsprechend und kann durchaus etwas leisten. Betrachte ich die Umwelt als negativ, stürze ich ab.

Dass ich viel schreibe findet sie sehr gut. Damit hätte ich einen wichtigen Kanal gefunden, all die Probleme zu verarbeiten. Auch das ich vielseitig engagiert bin sei außerordentlich wichtig.

So etwas von einer Psychiaterin zu hören ist völlig neu. Die bisherigen trachteten stets danach mir eine Minderwertigkeit einzureden. Vor einigen Jahren hatte ich eine die mir riet mit dem schreiben aufzuhören, da ich dadurch wertvolle Energiereserven verschwende und ich  doch völlig untalentiert auf dem Gebiete sei. Die Energie sollte ich anderweitig nutzen, zum Beispiel indem ich mich auf eine Arbeit am Fließband  konzentriere. Die betreffende Dame gibt es noch immer, die kandidiert derzeit bei den Wahlen zum Thüringer Landtag , für die AfD, es erübrigt sich sicher jeglicher Kommentar.

Annette lädt mich ein sie zu besuchen, in ihrer Klinik, in Dittmarschen, im Norden, da wo die Nordseewellen an den Strand drängen. Da muss ich sehen wie ich zu Potte komme.

Das Gespräch tat mir gut. Ich werde sehen welche Lehren ich daraus zu ziehen vermag.

Welcher Depressive kann von sich schon behaupten mit einem Psychiater auf Augenhöhe gesprochen zu haben?

Auch der Saunagang tat mir gut, ich würde gerne viel häufiger saunieren, doch als nicht operierte Trans ist das nicht durchführbar.

 

Am Sonntag geht die Tagung schon wieder zu Ende, im Abschlussplenum werden die Ergebnisse vorgestellt. Wir einigen uns weitgehend darauf spätestens in einem Jahr muss der Dachverband stehen. Eine Resolution wird verfasst mit den wichtigsten Forderungen an die Politik. Die so genannte Waldschlösschenerklärung. Der Reihe nach unterzeichnen wir sie alle.

Pioniere sind wir in diesem Augenblick, echte Pioniere, bereit völlig unbekannte Pfade zu betreten.

Dann geht alles schnell, Verabschiedung, ich werde nach Göttingen gefahren. Etwa eine Stunde später kommt der Bus, der mich wieder nach Köln bringt. Mit einer Stunde Verspätung erreicht er sein Ziel, nicht weiter tragisch, mir läuft zuhause ja nichts davon.

 

Noch ein kleiner Nachtrag:

Der überwiegende Teil der Teilnehmenden waren Post-OP Transleute, also Menschen, die ihre vollständige Angleichung an das Wunschgeschlecht schon lange hinter sich gebracht haben, Leute die es gar nicht mehr nötig hätten einen solchen Verein auf den Weg zu bringen. Sie könnten sich zurücklehnen, sich sagen „mir geht das alles nichts mehr an“. Doch sie sind dabei, bieten ihre Erfahrungen an. Bekennen sich zu ihrem Transsein auch weiter.

Vorbei die Zeit als Transleute nach ihrer OP doch tatsächlich behaupteten, sie seien ja jetzt nicht mehr trans. Was für ein Unsinn. Trans bleibst du dein Leben lang. Ein Leben lang Medikamente nehmen müssen, Hormone die der Körper ja nicht mehr selber produzieren kann. Bei Transfrauen bleiben die markanten männlichen Erkennungsmerkmale weitgehend erhalten. Die meist viel zu großen Hände und Füße, die schmale Hüfte, der Adamsapfel, maskuline Gesichtszüge, die Tenor-oder gar Bassstimme.

Post-OP-Transmänner haben es hier einfacher, sind sie doch rein optisch und akustisch von biologischen Männern kaum noch zu unterscheiden.

Auch sie sind dabei, bekennen sich zu dem was sie waren, was sie sind, was sie immer bleiben werden.

Aufgefallen ist mir auch die gestiegene Anzahl der X-Personen, Menschen die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, oder ganz bewusst hin und her wechseln, sich nicht festlegen wollen.

Bei der Vorstellungsrunde wurden wir auch gefragt mit welchem Pronomen wir angeredet werden wollten, er, sie oder eben x.

Ich bin die Madeleine, sage ich, eine sie! Aber bin ich es wirklich? Sollte ich mich nicht auch lieber zu den X-Menschen rechnen?

Ich weiß es nicht, ich scheine im Moment gar nichts zu wissen. Ich bin Madeleine und nichts anderes, ich bin kein Mann. Erkennt es an, damit bin ich schon zufrieden. Alles weitere, wir werden sehen.

Madeleine

 

Waldschlösschen Erklärung  

                                                                                                                              Göttingen, den 24.8.2014

Wir, die Unterzeichnenden, fordern anlässlich des Bundesweiten Netzwerktreffens "Trans*Aktiv" in der Akademie Waldschlösschen vom 22.-24. 08.2014 Folgendes:

1. Die breite Beteiligung von Menschen , die geschlechtliche Vielfalt leben, an der interministeriellen Arbeitsgruppe unter der Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zur "Situation von Inter-und Transsexuellen" und bei allen anderen politischen (einschließlich gesundheitspolitischen) und gesetzgebenden Maßnahmen, die unsere Lebenssituation betreffen.

2. Eine zeitnahe Reform des Transsexuellengesetzes bis hin zur Abschaffung, die mindestens folgende Anforderungen erfüllt:

         - Vornamens-und Personenstandsänderung ohne Gutachten und gerichtliche Entscheidung basierend auf dem Selbstbestimmungsrecht der betreffenden Personen

         - Ausbau des Diskriminierungsschutzes und des Schutzes der Privatsphäre der betreffenden Person

3. Volle Durchsetzung der Menschenrechte auch für Personen, die geschlechtliche Vielfalt leben, durch die Annahme der Yogykarta Prinzipien als Leitlinien jedes rechtlichen, politischen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Handelns.

4. Die Anerkennung und Wahrung der Menschenrechte von Asylsuchenden, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und/oder sexuellen Orientierung in ihren Herkunftsländern Verfolgung oder Bedrohung erleben. Dies umfasst den vollen Zugang zu medizinischen Maßnahmen, auch während das Asylverfahren läuft.

5. Den Ausbau des Antidiskriminierungsrechtes und dessen Ausweitung auf alle Lebensbereiche.

6. Die Sicherstellung und Verbesserung einer zugänglichen, umfassenden bedürfnisorientierten und präventiven Gesundheitsversorgung für alle, die sie für ihr geschlechtliches Gesundheitsempfinden benötigen, auf der Basis der informierten Einwilligung ("informed consent"). Alle benötigten Leistungen müssen im Leistunskatalog der Kostenträger ohne zusätzliche Prüfung durch den medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) enthalten sein.

7.Das Hinwirken auf die Entpsychopathologisierung und Entstigmatisierung, z,B.durch eine daraufhin ausgerichtete Arbeit der Kommission der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zur Überarbeitung der medizinischen Leitlinien. Wir vertrauen den dort repräsentierten Vertreter_innen von Organisationen, die sich für geschlechtliche Vielfalt einsetzen, und unterstützen ihre Arbeit.

8. Die Stärkung von Verbänden, Vereinen, Netzwerken , Selbsthilfegruppen und allen anderen Organisationen, die sich für die Menschen einsetzen, die geschlechtliche Vielfalt leben, durch finanzielle und strukturelle Unterstützung. Sie brauchen verlässliche und nachhaltige Förderstrukturen für ihre Arbeit.

9.Den Einbezug von geschlechtlicher Vielfalt in die Satzung und proportionale Repräsentanz ihrer Vertreter_innen in allen Gremien der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.

 

Unterzeichnet haben diese Erklärung 50 Personen die allesamt von verschiedenen Transgenderinitiativen zur Trans*Aktiv-Tagung delegiert wurden 

                       

Bundesverband Trans*-  Für geschlechtliche Selbstbestimmung und Vielfalt (BVT*) gegründet

 

Auf der dritten Trans*-Aktiv Tagung in der Zeit vom 21.-23. August 2015 konnte nach langer Vorbereitung ein bundesweiter Verband gegründet werden.

Die Gründung fand in der Akademie Waldschlösschen Reinhausen bei Göttingen statt. 

Über den Namen gab es eine Auschreibung. Viele Vorschläge wurden eingereicht und es konnte darüber abgestimmt werden. Durchgestzt hat sich schließlich die Bezeichnung: "Bundesverband Trans* mit dem Zusatz "Füre geschlechtliche Selbstbestimmung und Vielfalt" Abkürzung (BVT*).

Insgesamt 59 Personen fungierten als Gründungemitglieder und unterzeichneten am 22. August 2015 die Gründungsurkunde. Ich war eine davon. 

Der Zusatz "Für geschlechtliche Selbstbestimung und Vielfalt" lässt bereits erkennen welche Ausrichtung der Verband einzunehmen gedenkt. Es geht darum so viele Menschen wie möglich mit ins Boot zu nehmen. Leider konnten sich die Intersexuellen nicht dazu durchringen mit einzusteigen und streben die Gründung eines eigenen Verbandes an.

Allgemeiner Konsens bestand in der Absicht, die dominierende binäre Geschlechterzuordnung in weiblich und männlich zu unterlaufen. Stattdessen wird die Geschlechtervielfalt propagiert. Möglichst viele Geschlechtervarianten sollen sich wiederfinden. Ganz gleich ob sie sich als Transsexuelle, Transident, Transgender, genderqueer, crossdresser, , nicht-binär, Trans*, Transfrau, Transmann, bigender, androgyn bezeichnen. Alle sind willkommen in dem neuen Verein mitzutun und sich einzubringen. Eine einseitige Dominanz einer bestimmte Strömung soll vermieden werden. Alle sind als gleichrangig und gleichwertig anzusehen. 

Eine schwierige Aufgabe für den neue gewählten Vorstand, all die verschiednene Optionen unter einen Hut zu bringen. Der geschäftsführende Vorstand setzt sich zusammen aus  zwei Transfrauen, zwei Transmänner, so wie einer Nicht-Binären Person, als ein Mensch der sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig empfindet. Desweitern gibt es einen erweiteretn Vorstand von 6 Peronen, die nach Möglichkeit alle Zuordnungen repräsentieren sollen. 

An der Vereinssatzung wurde lange gearbeitet und ebenso viel diskutierrt. Am Ende wurde sie dann doch von der Mehrheit angenommen.

Viele Arbeitsgemeinschaften wurden als Untergruppen gebildet. Hervorheben möchte ich vor allem die AG Nichtbinär. Hier kommen Menschen zusammen die ganz bewusst das traditionelle binäre Geschlechtersystem durchbrechen wollen. Viele betrachten sich als weder mänlich noch weiblich und wollen jenseits dieser Zuordnung ihre jeweils eigene Identität leben. Der Kreativität und der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Im Grunde handelt es sich dabei um Pioniere einer neuen androgyn ausgerichteten Zeit. 

 

 

Kommuneprojekt Queerland in Holzminden

In der Stadt Holzminden auf halber Strecke zwischen Göttingen und Detmold gelegen soll ein queeres Kommuneprojekt entstehen. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Thema Transgender. Es soll ein Projekt sein, das sich im besonderen den Problemen von Transsexuellen. Transidenten, Intersexuellen und allen Personen annimmt, die sich zu keinem der beiden Geschlechter zuordnen. Gedacht als Wohn-und Arbeitsgemeinschaft. Hier könnte mittelfristig ein Zenrum für queeres Leben auf dem Lande entstehen. Denn gerade in ländlichen Gebieten ist das Thema queer noch sehr stark unterbelichtet. Ein grundfläche mit verschiedenen Altbauten ist vorhanden, muss aber umgestaltet werden. dazu werden Helfer gesucht die sich einbringen wollen und Sponsoren, die bereit sind zu investieren. Zunächst soll ein  gemeinnützigerTrägerverein gegründet werden, der die Arbeit koordiniert und sich mit anderen transidenten und queeren Initiativen vernetzt. Eine eigene Webseite ist angedacht.

Interessenten können sich Infos über die mail: kommandoeisvogel@web.de einholen.

 

Vereinskonzept "Queerland"

Text von Jacqueline Kaschke

Wir wollen Menschen den Raum bieten, sich zu begegnen und auszutauschen.

Es gibt die Möglichkeit, direkt vor Ort, gemeinsame Ideen zu entwickeln und Projekte zu gestalten bzw. umzusetzen…

 

Dabei soll das Fördern der individuellen Kreativität im Vordergrund stehen.

Die verschiedenen Talente, Neigungen und sonstigen Eigenarten der Persönlichkeit werden im Alltagsleben unserer Leistungsgesellschaft leider nur selten berücksichtigt, außer wenn sie direkt ökonomisch verwertbar erscheinen…

 

Menschen, deren Fähigkeiten, in der Wirtschaft scheinbar gerade nicht nötig sind oder die aufgrund gewisser physischer bzw. psychischer Besonderheiten  in bestehenden normierten Beschäftigungsstrukturen wenig bis gar keine Entsprechung finden, werden  in der Regel nur selten gefördert oder integriert…

 

Das im Grundgesetz garantierte Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung findet leider nur selten Einzug in unsere Arbeitswelt…

 

Dasselbe gilt für unser Bildungssystem, was wir noch tragischer finden.

Die mittlerweile allgemein bekannten Auswirkungen sind Lernfrust, Motivationsverlust, Konzentrationsschwäche, Stress bis zum sog. Burnout, schon bei Kindern u. Jugendlichen. Ganz zu schweigen von dem ominösen ADSH, was unseres Erachtens auch nur eins der vielen Symptome einer jahrzehntelangen Fehlentwicklung in diesem Bereich darstellt…

 

Besonders schwerwiegend in dem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Erfahrungen, die in Prägephasen gemacht werden, zu Überzeugungen führen, die später nur schwer bis gar nicht verändert werden können…

 

Gerade deshalb wollen wir mit unserem Verein in der „Hauptstadt der Komasäufer“

den Menschen die Möglichkeit bieten, sich selbst auf die Spur zu kommen…

 

Vor allem für Menschen mit außergewöhnlichen Geschlechtsidentitätsstrukturen, ist es traditionell erheblich schwieriger, entsprechende Unterstützung zu bekommen.

Ganz im Gegenteil.

In der Regel werden solche Menschen, auch heute noch dazu gedrängt, sich unterdrücken zu lassen.

Zugunsten einer höchst zweifelhaften Eingliederung, in herrschende heteronormative Verhältnisse, wird von ihnen die Verleugnung ihrer Persönlichkeit erwartet.

Familie, Freundeskreis und Arbeitswelt sind, allermeistens, immer noch denkbar schlechte Zusammenhänge für ein Comingout.

Jedenfalls gilt das ganz besonders für den ländlichen Bereich, wozu man den Raum Holzminden unbedingt zählen muß.

 

  • Wir glauben, dass der erste Schritt zum psychischen Gleichgewicht und zur ganzheitlich lustvollen Leistungsbereitschaft, die Wertschätzung und liebevolle Annahme der eigenen individuellen Struktur beinhaltet…

 

Wichtig ist, dass Menschen gemeinsam ihre Talente entdecken  und gleichzeitig die Erfahrung machen, von ihren Mitmenschen ermutigt und gewürdigt zu werden…

Wer seine Interessen und Neigungen liebt, weil sie von der Umwelt als wertvoll erachtet werden, hat auch das natürliche Bedürfnis, sich damit einzubringen.

Leistungsdruck ist nur dann nötig, wenn beruflich "gegen den Strich gebürstet wird", was wir als im höchsten Maße kontraproduktiv und schädlich empfinden!

 

  • Wir sehen die Menschen als wunderbare einzigartige Wesen, welche wir im ganzheitlichen Sinne, in ihrer freien Persönlichkeitsentfaltung unterstützen wollen...

 

Unserer Meinung nach, hat jeder Mensch, auf seinem Gebiet, besondere Fähigkeiten und eine eigene Vorstellung von sinnvoller Beschäftigung. Diese gilt es zu entdecken und zu fördern...und zwar ohne anmaßende Vorgaben oder Erwartungen!

Keine Polemik im Sinne von "...brotlose Künste"...o.ä....!

 

  • Wir finden, dass die Führungskräfte unserer Gesellschaft, eigentlich die Aufgabe hätten, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind, und mit Phantasie und Kreativität, für geeignete Bildung bzw. Beschäftigungsstrukturen zu sorgen, anstatt, von kurzsichtiger Profitgier getrieben, das Soziale aus der Marktwirtschaft Stück für Stück zu entfernen.

 

Menschen werden zunehmend nur noch kommerziell ausgeschlachtet.

Das ist moderne Sklaverei in Tateinheit mit systematischer Volksverblödung.

 

  • Wir warten nicht darauf, dass "was Gutes von oben kommt", sondern sorgen für Hilfe zur Selbsthilfe.

 

Unser Projekt soll gemeinschaftlichen Selbsthilfecharakter haben, und das selbstverständlich ohne hierarchische oder wertende Strukturen und den daraus resultierenden Diskriminierungen.

Wichtig sind uns Achtsamkeit und Respekt, sich selbst und anderen gegenüber, gewaltfreie Kommunikation und ein unterstützend-konstruktives Miteinander im Sinne der Vereinspolitik...

 

Was in unseren Zusammenhängen überhaupt nicht läuft :

- Vandalismus

- Diebstahl o. andere kriminelle Aktivitäten (auch außerhalb des Projekts)

- Verbindung zu kriminellen Strukturen

- Alkoholkonsum,Rauchen u. sämtliche illegalen Drogen (schon allein wegen des schlechten Beispiels)

- Gewalt in jeglicher Form z.B. Rassismus, Homophobie, Mobbing, Stalken, sexuelle u./o. andere Belästigungen, hetzerische politische o. religiöse Äußerungen, Beleidigungen jeglicher Art, intrigantes Verhalten, Rücksichtslosigkeit, Ignoranz...etc...

 

Nach einmaliger Abmahnung erfolgt, nach wiederholtem Verstoß, sofortiger Vereinsausschluß + Haus- bzw. Grundstücksverbot und das mind. für1 Jahr !

 

Schwerpunktthemen unserer Arbeit :

- Umwelt- und Naturschutz

- Ressourcenschonung / Recycling / Sharing

- Menschenrechte / Kinderschutz / Minderheiten / Tierschutz

- Menschen mit Beeinträchtigungen bzw. Besonderheiten / Barrierefreiheit...

- Hilfsbedürftige z.B. alte bzw. vereinsamte Menschen, Alleinerziehende, sozial schwache...

- Queer / Frauenbewegung / Geschlechtsidentitätsthemen insbesondere Trans- Inter- etc...

- Ethik / Spiritualität /  Philosophie

- Tradition u. Überlieferung bzw. ihre Bedeutung für uns...

- ganzheitliche Allgemeinbildung /selbstständiges Denken

- kritisches Hinterfragen / persönliche unabhängige Meinungsbildung...

- charakterliche Weiterentwicklung / Herzensbildung

- Weisheit / Lebenskunst / Gesundheit

- Nachbarschaftshilfe / ehrenamtliches Engagement  z.B Umzugs-/Renouvierungshilfe, Gartenarbeit, Haushaltshilfe, Betreuung, Coaching...

- Vernetzung u. Kooperation mit ähnlichen Projekten, vor allem in der Region...

 

Unsere konkreten Angebote bis dato sind:

♦ ein Seminarraum (55qm) in dem Bildungsangebote wie Vorträge, Diskussionsrunden  Wochenendseminare etc. stattfinden können. Im selben Gebäude befinden sich 2 Gästezimmer sowie eine Küche u. 1 Badezimmer...

♦ ein geräumiger Gewöbekeller (ca. 45qm) für spontane Begegnungen, Gespräche, Workshops, Lesungen, Konzerte, Partys etc....

♦ ein Lagerraum (120qm) als Umsonstladen, d.h. es können Secondhand Artikel aller Art (Hausrat, Kleidung, Möbel, Freizeitartikel, etc....) bei uns kostenlos abgegeben werden Gleichzeitig kann jeder diese Dinge auch bei uns zum Selbstkostenpreis + freiwillige Spende bekommen.

♦eine Werkstatt (25qm) mit 5 angrenzenden Lagerräumen (je 15qm) und einem vorgelagerten Hof (150qm) für Beschäftigungen aller Art von Kunst über fachlich angeleitetes Handwerk, z.B. Möbelrestauration, Haushaltsgerätereparatur, Fahrradbasteln, usw...

♦ ein dreigeschoßiges Wohnhaus, das als Studentenwohnanlage konzipiert ist, mit 5 Einzelzimmern pro Etage, je eine Gemeinschaftsküche und 2 seperaten Duschen + 2 seperaten Toiletten in jedem Geschoß. Dieses Gebäude kann nach u. nach von Vereinsmitgliedern bezogen werden, um ein kontinuierliches Vereinsleben vor Ort zu gewährleisten